Werkzeug

Purpose Quest mit Ikigai

Purpose

Gemeinsames Entdecken des Purpose einer Organisation oder eines Teams

greenblock
Disziplin

1#

Schwerpunkt

Purpose finden

Dauer

90 bis 180 Minuten


Diese Methode eignet sich für analytische Teams, die am liebsten kognitiv arbeiten. Hier wird der Purpose als logische Schnittmenge aus vier relevanten Feldern verstanden und kann genauso auch erarbeitet werden. Es geht zügig, ist gemeinsam und für alle nachvollziehbar möglich und liefert zugleich auch ein genaueres Bild von den Stärken und Ressourcen der Organisation oder des Teams

Guter Zeitpunkt

Zu Beginn eines Veränderungsprozesses oder wann immer sich eine Organisation oder ein Team die Frage nach dem gemeinsamen WHY stellt

Dauer

90 bis 180 Minuten

Vorbereitung

Geht es um den Purpose einer Organisation mit mehr als 16 Mitgliedern, ist eine sorgfältige Auswahl von Delegierten und die Planung der Kommunikation in die Organisation notwendig: Wozu machen wir das? Wie läuft das ab? Was soll dabei herauskommen? Warum mit jenen Leuten? Wie werdet Ihr informiert?

An Material reichen eine große Pinnwand mit aufgezogenem Papier und die Zeichnung der vier Kreise mit den zentralen Fragen. Zum Befüllen dienen Post-it® Notes im DIN-A6-Format mit starkem Klebestreifen in vier verschiedenen Farben.

Personenkreis

3 bis 16 Personen. Im Fall von Delegierten bei großen Teams oder einer ganzen Organisation sollten idealerweise das Topmanagement und ein Querschnitt der Organisation (Hierarchiestufen und Fachbereiche) vertreten sein.

Anleitung


Auf einer Pinnwand sind vier große, einander schneidende Kreise angebracht (siehe Titelbild). Darin jeweils die zentrale Frage: Was begeistert uns wirklich? Worin können wir die Besten sein? Was braucht die Welt von uns? Womit verdienen wir unser Geld? Nun beginnt das Team die Kreise zu befüllen. Kleinere Subteams (drei bis fünf Personen) beantworten die Fragen und schreiben die Antworten auf Klebezettel. Zu jeder Frage dürfen mehrere Antworten gefunden werden. Schließlich kommt das Team wieder zusammen. Nacheinander bringen die Subteams ihre Zettel auf der großen Zeichnung an.

Nun wird gemeinsam geclustert – ähnliche Themen oder Wiederholungen werden zueinander geklebt. Wo Antworten zu zwei Fragen gehören, landet der Zettel in der Schnittmenge der zwei Kreise. Wo Antworten zu jeder der vier Fragen gehören, rückt der Zettel entsprechend in die Mitte. Im Diskurs werden die Zettel gewichtet: Was sind die stärksten? Welche gehören in die Mitte? Das Bild wird dabei permanent verändert und Zettel werden umgeklebt.

Schließlich landen drei bis vier Zettel in der Mitte. Ein kleines Team »Kreativer« zieht sich damit zurück und baut daraus einen Satz als Purpose Statement. Sie präsentieren ihn der Gruppe und achten auf die Resonanz: Klingt er auch bei den anderen? Wenn nicht, kann das Statement gemeinsam geschärft werden. Anschließend wird der Satz grafisch dargestellt. Die Option ist, auch wie im Purpose Board (siehe Kapitel 12.2.1.3 im Buch) eine haptische Form zu schaffen.

Herkunft der Methode

Ikigai (japanisch 生き甲斐 Lebenssinn) bezeichnet „das, wofür es sich zu leben lohnt“, „das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen“.

Diese Frage nach dem eigenen „Purpose“ hat in Japan Tradition. Findet oder hat jemand sein Ikigai, erfüllt es sie oder ihn mit einem Gefühl der Lebensfreude und damit innerer Zufriedenheit

Ähnlich wie das Hedge Hog Modell nach Jim Collins, der nur drei Kreise sich schneiden lässt, ohne die Frage was die Welt braucht, wurde dieses Modell dann auf Beratung übertragen und kann für Quest für Einzelpersonen und Gruppen genutzt werden.